Gedanken und Gefühle in Zeiten von Corona. Aus der Gruppe „Forever young“

zum Projekt Gedanken und Gefühle in Zeiten von Corona

Ich vermisse den persönlichen Kontakt zu anderen Menschen.
Meine Werte haben sich nicht verändert.
Mich tröstet und mir macht Mut: der gute Kontakt zu den Menschen, zu denen man jetzt in anderer Form Kontakt hat.

Ich vermisse besonders:
– Unbeschwert aufeinander zugehen können, ohne Abstand halten zu müssen
– persönliche Treffen mit Freunden oder Bekannten
Wichtig geworden ist mir:
⁃ viel draußen zu sein
⁃ Die räumliche Nähe und die viele gemeinsame Zeit innerhalb der (Kern-) Familie zu genießen
⁃ Das Beste aus der Situation zu machen

Mich tröstet und mir macht Mut:
⁃ letztlich sitzen wir alle im gleichen Boot
⁃ Eigentlich bin ich nie mutlos, es passt ja jemand noch zusätzlich auf uns auf.
⁃ Es wird vorbeigehen und ein „danach“ geben.

Gabriele Adams, 52 Jahre alt

Ich vermisse am meisten, meine Familie in den Arm nehmen zu können und meine Freunde zu treffen.
Mir ist wichtig geworden, die Kontakte zu gut wie möglich zu halten.
Mir tut es gerade gut, Masken zu nähen. Ich habe daher eine Aufgabe, helfe anderen und verdiene etwas für die Urlaubskasse. Gespräche mit Freunden helfen auch durch die schwere Zeit.

Gaby Liebig, 56 Jahre alt

Ich vermisse den persönlichen Kontakt zu meinen Freunden und Bekannten, aber auch das „in den Arm nehmen“ meiner Freundin, die vor ein paar Wochen ihre Mutter verloren hat. Ich vermisse aber auch das regelmäßige Schwimmen, was ich sonst 2 – 3 Mal in der Woche mache.
Was ist mir gerade jetzt wichtig geworden? Mir sind tatsächlich die neuen Kommunikationsformen wichtig geworden, die ich vorher nicht so häufig benutzt habe. Aber durch einen Video-Chat kann ich meine Kontakte „face to face“ aufrechterhalten und es ist für mich – Situationsabhängig – ein bisschen persönlicher als „nur“ ein Telefonat. Außerdem funktioniert es auch in einer Gruppe, z. B. statt dem traditionellen Karfreitagsbrunch eine Zoom-Konferenz, in der jede/r eine Tasse Kaffee oder Tee dabei hat und man sich „sieht“, beinahe so, als wäre man zusammen. Die durch die Einschränkungen „gewonnene Zeit“ für mich zu nutzen und etwas „Neues“ zu probieren.
Was tröstet mich oder macht mir Mut? Das abendliche Klatschen am offenen Fenster mit der Nachbarschaft und sich anschließend eine gute Nacht zu wünschen und das Läuten der Kirchenglocken trösten mich. Es tröstet mich zu sehen, wie einfach und unkompliziert untereinander Helfen/Unterstützen funktionieren kann.