Gedanken und Gefühle in Zeiten von Corona. Aus dem Presbyterium

zum Projekt Gedanken und Gefühle in Zeiten von Corona

Frank Hoffmann, 56 Jahre alt

Ich vermisse in dieser Krisenzeit besonders die Möglichkeiten Freunde und Familie zu treffen – aber auch die Gottesdienste.
Was ist mir gerade jetzt wichtig geworden?
Die Ruhe (sowohl im Straßenverkehr wie auch im regulären Leben)
Was tröstet mich oder macht mir Mut?
Die Familie, die Freunde (die sich auch schon mal einzeln über das „Verbot“ hinwegsetzen) und natürlich auch mein Glaube.

Daniel Schauen, 44 Jahre alt

Was vermisse ich in dieser Krisenzeit besonders?
Fußball! In jeder Hinsicht ungefähr in gleichem Maße:
Selber spielen und zugucken. Ob das hier die TG Hilgen und der BV Burscheid sind oder der 1. FC Köln.
Es fehlt mir massiv! Für mich ist das eine ganz wichtige Spannungsabfuhr.

Was ist mir gerade jetzt wichtig geworden?
Das Zusammensein mit der Familie, weil das jetzt verstärkt möglich ist und auch sein muss und immer noch erstaunlich gut funktioniert, was alles andere als selbstverständlich ist, wenn ich bedenke, dass es nicht möglich ist, trotz viel verfügbarer Zeit, gemeinsam Dinge zu unternehmen, die über einen Waldspaziergang hinaus gehen.
Wichtig geworden ist auch das Neue am Zusammensein, nämlich die vielen Videochats mit Freunden und Verwandtschaft.

Was tröstet mich oder macht mir Mut?
Dass ich den Eindruck habe, dass die Krise hier in Deutschland von den Verantwortlichen in verschiedenen Bereichen weitestgehend klug und umsichtig gemanagt wird.

Annerose Frickenschmidt, 55 Jahre

Ich vermisse und habe vermisst die Unbekümmertheit in den Kontakten, unkomplizierte Besuche, die Menschen und das Feuer bei der Osternacht, meine Konfis, unmittelbare Gespräche, mit anderen essen und trinken.

Wichtig geworden ist mir das abendliche Glockenläuten, und die wenigen Minuten, in denen ich in der Kirche sitze, zur Ruhe komme, das Licht der Osterkerze angucke, an Menschen denke, bete. Diese ungewohnte Regelmäßigkeit tut mir gut und auch der Zwang mich im Trott zu unterbrechen und neu darüber nachzudenken, was wirklich zählt, beruflich und privat. Die Ruhe und Zeit, die ich jetzt für Gespräche und Seelsorge habe, die vielen Telefonate, Mails, Whatsapp, privat und beruflich, die anrührenden Erzählungen Einzelner z.B.am Telefon und die persönlichen, warmen und mitdenkenden Rückmeldungen auf unser Tun in der Gemeinde.

Was tröstet mich und macht mir Mut? Zu erleben, wie groß und selbstverständlich der Zusammenhalt und die Solidarität in der Gemeinde unter allen ist, die in ihr aktiv sind, seien es Einzelne oder Gruppen. Die Möglichkeit über so viele Kanäle im Kontakt zu bleiben in der Gemeinde, die Entdeckung der Videogottesdienste und die große ehrenamtliche Hilfsbereitschaft bei unseren Ideen. Der große Luxus, meine Lieben zuhause zu haben (wie groß dieser Luxus ist, das merke ich in vielen Gesprächen mit Menschen, denen es anders geht, mit denen ich mehr denn je mitfühle). Der erblühende Garten und die vielen Vögel am Futterhäuschen, die kleinen Abendspaziergänge.

Presbyterin, 55 Jahre

Ich vermisse den Austausch und die realen Begegnungen mit anderen, zunehmend die Struktur des Alltags, die Teilnahme an regelmäßigen Aktivitäten und Angeboten wie Gottesdienste, Sport…..

Mir ist wichtig geworden: der telefonische Kontakt zu Familie und Freunden, Kontemplation, die Natur genießen.

Mich tröstet und mir macht Mut: die Stille mit Gott, tröstliche und lebensbejahende Texte aus der Bibel, positiv stimmende Literatur und Filme, Telefonate.