Gedanken und Gefühle in Zeiten von Corona. Aus dem Redaktionsteam

zum Projekt Gedanken und Gefühle in Zeiten von Corona

Gerhard Schauen

Ich vermisse das Singen in der Kantorei: die Proben, das Singen im Gottesdienst. Und dass unser Konzert erst im Dezember (hoffentlich !) erklingen kann, belastet mich auch.

Ebenso fehlt mir der Austausch im Redaktionsteam für unseren Gemeindebrief. Dass auf unserer Internetseite bei allen Veranstaltungen, zu denen im Gemeindebrief eingeladen wurde, jetzt ABGESAGT stehen muss, ist deprimierend. Aber wie schwer muss das erst für die Hauptamtlichen in unserer Gemeinde sein!

Gerade jetzt ist mir wichtig geworden, dass ich dazu gehöre und dass ich mitkriege, wie die Hauptamtlichen und so viele Ehrenamtliche immer neue Ideen zu ungewohnten Angeboten haben. Die Kurzgottesdienste sind so gelungen! Und dass sie weiter auf unserer Internetseite zu sehen sind, finde ich auch prima. (Leider kann ich den wunderbaren Gottesdienst aus Lemgo vom Ostermontag in der Mediathek des WDR nicht finden.) Kann man ein Beispiel der Musik des Posaunenchors am Altenzentrum auch auf unsere Internetseite stellen?

Was tröstet mich oder macht mir Mut? Ja, solche Beispiele machen mir Mut. Auch unsere eigene kleine Aktion, die Teilnahme am „Balkonsingen“ der EKD ist Mut machend. Seit fast drei Wochen singen wir an jedem Abend um 19 Uhr vom Balkon, aus dem Fenster oder vor der Haustür – der nötige Abstand zu den Nachbarn bleibt gewahrt! – zuerst „Der Mond ist aufgegangen“, nach der Zeitumstellung bei herrlichem Wetter schien uns das nicht mehr „zeitgemäß“. Jetzt wechseln wir. Meist zwei Lieder (z.B. „Kein schöner Land in dieser Zeit“, „Alle Vögel sind schon da“, „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud“, „Freude schöner Götterfunken“ …) gerahmt seit einigen Abenden durch den Refrain des Bläck-Fööss-Liedes „En unserem Veedel“. 4 bis 7 Parteien machen regelmäßig mit, 10 bis 18 Personen. Inzwischen tun auch meine Finger nicht mehr weh, die das Gitarre spielen gar nicht mehr gewohnt waren. Das gemeinsame Singen am Abend macht Mut und weckt Vorfreude auf ein gemeinsames Volksliedersingen an einem Abend nach Corona. Den Start hat erleichtert, dass auch nebenan ein Kantoreimitglied wohnt. Allein hätte ich das wohl nicht begonnen.