Ev. Kirche Burscheid: Kleiner Video-Gottesdienst zum 29.03.2020

Judika 2020

Glocken
Begrüßung mit Wochenspruch:
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ | (Mt 20,28)

Psalmgebet im Wechsel Ps 43 – eg 723

Lesung des Predigttextes: Hebr 13

12 Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor.
13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen.
14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

Diese Zeit ist wirklich eine Leidenszeit.
Die Passionszeit – in diesem Jahr ist das eine furchtbare Leidenszeit für so viele Menschen.
Im Predigttext für heute steht: Jesus hat gelitten draußen vor dem Tor.
Dieser Satz verrät etwas darüber wo Gott ist – in Zeiten wie diesen.
Wie Gott ist. Was Jesus tut – in so einer Leidenszeit.
Jesus hat gelitten – das bedeutet: Gott ist nicht weg, hat sich nicht davon gemacht, hat uns nicht vergessen.
Jesus leidet heute, leidet mit, da ist Gott:
er ist ein unerkannter Gast auf der Intensivstation und hält die Hand eines Sterbenden,
und einer verzweifelten Krankenschwester flüstert er Mut ins Ohr.
Er kommt in eine Wohnung, in der seit drei Wochen kein Gast war und spricht mit einer älteren Frau, die heute noch kein Wort geredet hat.
Jesus hat gelitten, aber nicht, damit alles so bleibt.
Lasst uns zu ihm hinausgehen, sagt der Predigttext.
Lasst uns denen nah kommen, die leiden. Und wenn es im Moment nur unsere Gebete sein dürfen, die mitgehen bis ins Krankenhaus oder in ein Wohnzimmer, wo einer sich allein gelassen fühlt. oder unsere Telefonate, die bis dort hinkommen.
Jesus hat gelitten, aber nicht, damit alles so bleibt.
14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Es wird nicht bleiben wie es ist.
Es geht um das was kommt. Für das – was kommt. Auch ganz am Ende der Zeit. Aber mir ist gerade im Moment wichtig, dass es um unsere kommenden Tage hier geht. Alles, was wir jetzt aushalten und auf uns nehmen tun wir für die Tage die kommen, das ist unsere zukünftige Stadt.
Jetzt kommen wir uns räumlich nicht nah, damit wir uns bald wieder an den Händen fassen können.
Es wird nicht bleiben wie es ist. Sondern wir sind auf dem Weg in die zukünftige Stadt.
Mir hilft das diese Zeit auszuhalten.
Bis wir uns wiedersehen.
Amen

Lied eg 98 Korn, das in die Erde
Fürbitten (von der Seite Kirchenjahr ev!)
Grenzenlos die Liebe.
Bedrückend die Angst.
Gott –
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Deine grenzenlose Liebe, Gott,
für die Infizierten,
die Kranken,
die Sterbenden.
Wir denken an die, die uns nahestehen.
Stille
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Wir denken an die Betroffenen in Italien, in Spanien,
in aller Welt.
Stille
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Deine grenzenlose Liebe, Gott,
für die, die kein schützendes Obdach haben,
für die, die zwischen den Grenzzäunen gefangen sind,
für die, die zwischen Trümmern ausharren.
Wir denken an die Obdachlosen in unseren Städten.
Stille
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Wir denken an die Flüchtlinge auf Lesbos,
an die in Transiträumen Gestrandeten,
an die Menschen in Syrien.
Stille
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Deine grenzenlose Liebe, Gott
für alle, die pflegen,
für alle, die sich in Gefahr begeben,
für alle, die forschen und sich nicht schonen.
Wir denken an alle, die in den Krankenhäuern für die Kranken da sind.
Wir denken an alle, die uns mit Lebensmitteln und allem, was wir brauchen,
versorgen.
Stille
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Wir denken an die politisch Verantwortlichen.
Wir denken an die Wissenschaftlerinnen und Forscher in den Laboren.
Stille
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Deine grenzenlos Liebe, Gott –
wir brauchen sie,
alle, die eingeschlossen sind und in Quarantäne ausharren brauchen sie,
die von häuslicher Gewalt Bedrohten brauchen sie.
die Alleingelassenen brauchen sie,
die Verzweifelten brauchen sie.
Deine grenzenlose Liebe, Gott –
sie hält uns,
sie trägt uns.
Quelle der Liebe.
Verteidigung in der Angst.
Du bist da.
Bleib bei uns und deiner Gemeinde –
heute und jeden neuen Tag.

Vater unser
Segen
Orgelnachspiel
Johann Sebastian Bach „Liebster Jesu, wir sind hier“